Nachhaltige Reinigungsmittel

“Eine transparente Lieferkette ermöglicht einen bewussten Umgang”

Uns ist es wichtig, möglichst ressourcenschonend zu arbeiten. Dabei sind wir abhängig von unseren Zulieferern – denn sowohl in der Zusammensetzung der Reinigungsprodukte als auch in den Lieferketten liegen große Stellschrauben für mehr Umweltschutz. Wir haben bei Marion Lechner, Produktmanagerin bei unserem Partner Dr. Schnell, nachgefragt: Wie nachhaltig arbeitet Dr. Schnell?

Frau Lechner, Mikroplastik ist nicht nur in der Reinigungsbranche ein wichtiges Thema. Wie sieht es im Produktportfolio von Dr. Schnell mit Mikroplastik aus?

Auf EU-Ebene wurde in letzter Zeit viel über die Zuordnung und das Verbot von Mikroplastik gesprochen. Zuerst ist es wichtig zu unterscheiden, ob man von primärem Mikroplastik spricht, also jenen Kunststoffteilchen, welche bewusst Produkten beigefügt werden. Das sind beispielsweise Reibkörper in Kosmetika und sekundäres Mikroplastik, das während der Nutzung und Entsorgung von Produkten entsteht – wie es bei allen am Markt befindlichen polymerhaltigen Beschichtungen der Fall ist, wenn im Zuge der Grundreinigung die Nutzschicht gelöst wird. Wir bei Dr. Schnell setzen kein primäres Mikroplastik in unseren Produkten ein.

Mikroplastik in der Bodenpflege

Die zum Schutz und Werterhaltung verwendeten polymerhaltigen Bodenbeschichtungen dürfen weiterhin verwendet werden. Diese Entscheidung ist mehr als verständlich, denn ohne ausreichenden Schutz der Bodenbeläge müssten diese nach einer wesentlich kürzeren Lebensdauer erneuert werden, was deutlich größere Auswirkungen auf die Umwelt hätte. Polymerhaltige Wischpflegen, auf die wir schon seit Jahren verzichten, werden ab 2028 verboten werden. Hier haben wir die Nase mit unserer polymerfreien Wischpflege FLOORTOP & FLOORTOP ECO seit Jahren vorne, denn die Produkte funktionieren auf mineralischer Basis. 

Nichtsdestotrotz sind wir im Bereich der Beschichtung ständig auf der Suche nach neuen Rohstoffen, wir sondieren den Markt an Chemikalien und probieren alles aus, was interessant sein könnte. Wenn es zum Beispiel nachhaltigere Alternative gibt, wie biologisch abbaubare Polymere, sind wir bei Dr. Schnell die ersten, die sie einsetzen. Aber bisher gab es noch keine zufriedenstellende Lösung.

Marion Lechner im Gespräch

Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS), sogenannte Ewigkeitschemikalien, sind eine weitere Herausforderung. Wie gehen Sie damit um?

Hier wird es bald ein Verbot für die Verwendung in einigen Produkten geben, PFAS sind aber aktuell leider in vielen Branchen unverzichtbar. Beispielsweise werden damit Anzüge von Feuerwehrleuten beschichtet. Hier versteht sich von selbst, dass die Sicherheit der Rettungskräfte an erster Stelle stehen muss.

Konkret bei uns betrifft es wiederum die polymerhaltigen Bodenbeschichtungen. Das geplante Verbot wird uns hier treffen – und deshalb suchen wir aktuell nach einer Lösung. Wir haben bereits die erste PFAS-freie Beschichtung im Markttest, sind also zuversichtlich, schon deutlich vor dem Verbot eine nachhaltige Alternative bieten zu können.

Und wie steht es insgesamt um Nachhaltigkeit bei Dr. Schnell?

Da haben wir viele Ansatzpunkte. Wir konzentrieren unsere Reinigungsmittel, heißt: Wir nutzen so wenig Wasser wie möglich. Denn je mehr Wasser in den Mitteln enthalten ist, desto mehr Volumen muss transportiert werden. Hier liegt eine einfache Stellschraube, um die Lieferketten deutlich klimaschonender zu gestaltet. Die anderen beiden größten Punkte bei uns: Inhaltsstoffe und Verpackung.
Bei den Inhaltsstoffen setzten wir auf den Ausbau von erneuerbaren Kohlenstoffquellen, und zwar aus europäischer Erzeugung. Inzwischen gibt es regionalere Alternativen zu beispielsweise Zuckerrohr, das zur Herstellung von Tensiden verwendet wird.
Auch die Verpackung lässt sich zum einen durch das Aufkonzentrieren reduzieren, wie es bei unseren ECOLUTION-Produkten der Fall ist, aber auch der Einsatz von Recyclat-Gebinden hilft, die Herstellung von neuem Kunststoff zu reduzieren und bestehenden Kunststoff im Kreislauf zu führen.

Nachhaltige Reinigungsmittel

Besonders stolz sind wir auf unsere Eco-Collection. Diese Produktserie vereint viele Vorteile der Nachhaltigkeit, ohne hausinterne Reinigungsprozesse verändern zu müssen. Alle Produkte zeichnet das EU-Ecolabel, das Cradle-to-Cradle Prinzip, sowie die Verwendung von 100 Prozent Recyclat-Gebinden aus. Damit bieten wir neben klassischen Mitteln jeweils eine nachhaltige Alternative an – zum selben Listenpreis. So stellen wir sicher, dass die Nutzung klimafreundlicher Produkte keine finanzielle Entscheidung ist. Übrigens erleben wir hier immer wieder, dass sich das Vorurteil durchgesetzt hat, ökologische Produkte seien weniger effektiv. Durch Beratungsgespräche und Versuche vor Ort überzeugen wir unsere Kunden gern vom Gegenteil.

So tun Sie also viel für die Lieferkette. Können Kunden das auch direkt sehen?

Ja! Wir bilanzieren freiwillig unseren CO2-Verbrauch. Dort können alle Interessierten sehr detailliert sehen, an welchen Stellschrauben wir drehen und welche Effekte sie haben. Das ist natürlich für Unternehmen wie Oellerking relevant, denn eine transparente Lieferkette ermöglicht einen bewussten Umgang.

Frau Lechner, wir danken für das Gespräch.

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Post von Oellerking!

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