Zukunft der Arbeit

Wer ersetzt die Boomer?

Wie sieht die Zukunft der Gebäudedienstleistung aus? Welche Herausforderungen gibt es, wie können sie gelöst werden? Das war das Thema des Zukunftsforums Gebäudedienste in Weimar. Wir waren vor Ort.

Die Herausforderungen sind groß, nicht nur für die Gebäudedienstleistung. Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) beschrieb, dass in den nächsten zehn Jahren rund 13 Millionen Erwerbstätige aus der Boomer-Generation in den Ruhestand gehen werden – während deutlich weniger junge Menschen nachkommen. Die Lücke liegt aktuell bei rund 40 Prozent.

Wie können wir diese Lücke schließen? Diese Frage zog sich als roter Faden durch die gesamte Veranstaltung. Wichtig ist auch, die jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt überhaupt erst einmal anzustellen – und sie dann zu halten. Jutta Rump wies darauf hin, wie wichtig hier vermeintlich weiche Faktoren sind. Für junge Menschen wird es immer wichtiger, Sinn und Freude an der Arbeit zu erfahren, sich also intrinsisch zu motivieren. Auch nachhaltige Aspekte und eine gute Balance zwischen Freizeit und Arbeit wird für die jüngeren Generationen immer wichtiger, aber längst nicht mehr nur für sie.

Einlass beim Zukunftsforum in Weimar

Glaubwürdig nach innen und außen

Hier, so sagt Rump, sei es wichtig, glaubwürdig zu sein: Es könne nur glaubwürdig nach außen kommuniziert werden, was auch innen gelebt wird. Wie diese Kommunikation aussehen kann, zeigte das Beispiel des Handwerkerradios, das Alexander Holzmann vorstellte. Der Internetsender spielt Musik, aber vor allem gibt es dort Interviews mit Menschen aus dem gesamten Handwerk und wichtige Fachinformationen. Das hat uns sehr beeindruckt!

In den weiteren Diskussionen über die Zukunft der Gebäudedienstleistung fiel uns eine Sache auf: die mangelnde Selbstkritik in der Branche. Denn einige Unternehmen bieten noch keine ausreichend guten Arbeitsbedingungen und kümmern sich zu wenig um das Wohl der Mitarbeitenden. Der Imageschaden für die gesamte Branche ist enorm und erschwert es, gute Arbeitskräfte für eine Karriere in der Gebäudedienstleistung zu begeistern. Dabei haben wir so viel zu bieten! Hier müssen wir alle gemeinsam ansetzen.

Podiumsdiskussion mit Daniel Terzenbach vom Bundesamt für Arbeit

Mehr Kitaplätze

Und es gibt einen weiteren wichtigen Hebel, der in einer Podiumsdiskussion mit der Innung und dem Jobcenter diskutiert wurde, nämlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Regierung müsse mehr Kitaplätze schaffen. Zu viele Eltern, die arbeiten wollen, können oder wollen es unter den aktuellen Bedingungen nicht tun. Wenn die Versorgung der Kinder verbessert wird, liegt hier ein großes Potenzial.

Stichwort Regierung: Leider stand das Zukunftsforum Gebäudedienste unter keinen guten Vorzeichen. Der Ausgang der Wahl in den USA erreichte uns noch auf der Tagung, kaum zurück in Hamburg, erfuhren wir vom Aus der Ampelkoalition. Wie es jetzt international und national politisch weitergehen wird, ist schwer abzusehen.

Ausländische Beschäftigte sind unverzichtbar

Die Tagung stellte die Frage, wie wir die immer weiter klaffende Lücke auf dem Arbeitsmarkt schließen können. Und gerade angesichts der sich nun ändernden politischen Verhältnisse ist uns abschließend wichtig: Aktuell arbeiten fast drei Millionen Staatsangehörige anderer EU-Länder in Deutschland, ähnlich viele aus Nicht-EU-Ländern. Ohne diese Menschen könnten wir schlicht den Laden dicht machen – und damit meinen wir nicht nur Oellerking. Wir hoffen wirklich, dass diese Zahlen noch einmal allen ausländerfeindlichen Menschen sichtbar machen, was eine Abwanderung dieser Menschen für unseren Wohlstand und unsere Lebensqualität bedeuten würde.

Jetzt den Beitrag teilen!

Post von Oellerking!

Einmal im Monat informieren wir Sie über die Zukunft der Gebäudereinigung – und zeigen, was unser Team so besonders macht. Einfach hier anmelden! 

Sie suchen professionelle Reinigungshilfe?

Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf und wir melden uns bei Ihnen.